Jurek Becker
Jakob der Lügner



         
         
Jurek Becker Jakob der Lügner Roman

Erstausgabe Berlin und Weimar 1969
suhrkamp taschenbuch 774
ISBN 3-518-37274-2
283 Seiten
8,50 €
         
Die beeindruckende Geschichte des Jakob Heym, der sich im Ghetto in die Rolle des Lügners gedrängt sieht, weil er erkennt, dass durch seine erfundenen Berichte eine Hoffnung auf das Ende der Leidenszeit bei seinen Mitbewohnern entsteht. Was diesen Roman aber zur großen Literatur werden lässt, ist zum Einen die Leichtigkeit des Tons, der durch seinen Kontrast zu dem ungeheuerlichen Geschehen, das sich Tag für Tag im Ghetto abspielt, auf geniale Weise den Leser in diesen grauenvollen Alltag mit hinein nimmt, ohne ihn im Leid ersticken zu lassen, und zum Anderen der meisterhafte Aufbau der Erzählung: Die Person, die uns Jakobs Geschichte mitteilt, bleibt bis auf wenige, sehr wirkungsvolle Ausnahmen weitgehend im Hintergrund, springt mit der eigenen Phantasie dort ein, wo in der "tatsächlichen" Geschichte Lücken klaffen, bietet sogar zuweilen Varianten der Handlung an, die ihm Jakob erzählt, "...ausgerechnet mir. Denn dass ich als einer von wenigen überlebe, steht nicht in meinem Gesicht geschrieben."
         
 
         
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