Italo Calvino
Wenn ein Reisender in einer Winternacht



         
         
Italo Calvino

Wenn ein Reisender in einer Winternacht



Lizenzausgabe für Süddeutsche Zeitung Bibliothek (Nr. 50), 2004 ISBN 3-937793-42-9 277 Seiten
4,80 €
         
Ich war zunächst etwas skeptisch: der Klappentext schreibt von einem "raffinierten intelligenten Verwirrspiel", und bei solchen Begriffen bin ich gerne vorsichtig: Quatsch gibt es genug auf der Welt, und was dem einen intelligent vorkommt, ist dem anderen vielleicht verkrampfter Blödsinn. Die siebziger Jahre, in denen dieses Buch entstanden ist, haben sich ja mit Experimentalliteratur überschlagen, und das meiste davon ist zurecht vergessen.

Zum Glück wurde ich aufs angenehmste enttäuscht. Das Buch versammelt auf unterhaltsame, vergnügliche Weise eine Reihe von Romananfängen in völlig unterschiedlichen Stilen, deren Inhalte überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Wilde Geheimdienstschoten wechseln sich ab mit feinziselierter japanischer Erotik, Texte in jenem südamerikanischen Stil, den man einmal magisch-realistisch genannt hat, mit grüblerischen Schriftstellerphantasien. Die Geschichte, die das alles lose zusammenbindet, ist skurril und verworren, aber voller hintergründiger Anmerkungen über das Lesen und Schreiben. Das Ganze ist pausenlos mit Kommentaren des Autors durchsetzt, die mal an den tatsächlichen Leser dieses Buches gerichtet sind, mal an Figuren, die als "Leser" bzw. "Leserin" durch das Buch geistern. Mit Happy End!
         
 
         
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