Leseproben aus: Annie Dillard, Außer der Zeit



S. 36 f., 67 ff., 98 f., 148 f., 213 f. u.a.



[1] Immer wieder tauchen dieselben Zwischenüberschriften auf. "Denker" ist eine von ihnen, "Übel" eine andere. Diese Zeilen könnten beiden Kategorien angehören (S. 36 ff.)

[2] Ein weiteres Beispiel menschlicher Grausamkeit (S. 67 ff.)

[3] Weitere "Denker": C. S. Lewis, Meister Eckehart und Teilhard de Chardin und weiteres "Übel" (S. 98 f.)

[4] Was sagen uns Statistiken? Auch "Zahlen" kehrt immer wieder als Überschrift zurück (S. 148 f.

[5] Erst in der Begegnung mit dem Einzelnen wird aus einer statistischen Zahl ein Mensch (S. 213 f.)

[6] Einzelne Fundstellen im Buch




[1]

Immer wieder tauchen dieselben Zwischenüberschriften auf. "Denker" ist eine von ihnen, "Übel" eine andere. Diese Zeilen könnten beiden Kategorien angehören (S. 36 ff.)


Denker

Im Jahre 135 n. u. Z. töteten die Römer Rabbi Akiva, weil er die Thora lehrte. Sie töteten ihn, indem sie ihm mit Striegeln die Haut abzogen und das Fleisch von den Knochen schabten. Er war fünfundachtzig Jahre alt. Ein Striegel ist ein eiserner Kratzer, mit dessen stumpfen Zähnen man Pferden Schmutz und Kletten aus dem Fell bürstet. Wer jemandem damit die Haut und das Fleisch abziehen will – eine ungewöhnliche Foltermethode –, muß ordentlich zudrücken. Vielleicht sind Haut und Muskeln eines alten Gelehrten vergleichsweise schlaff.

Die Welt werde »nach der Mehrzahl der Taten« gerichtet, hatte Rabbi Akiva gelehrt. Das Gewicht der guten Taten drücke die Waagschale nach unten. Auch Paul Tillich war dieser Meinung. Wenn der Mann, der Rabbi Akiva mit einem Striegel das Fleisch von den Knochen schabte, mit einem Gewicht von, sagen wir, zwanzig Kilo pro Quadratzentimeter drückte, wieviel Kilo gute Taten bräuchte es dann, um die Waage zum Guten ausschlagen zu lassen?


»Führen wir bloß Selbstgespräche in einem leeren Kosmos?« fragte ein Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. »Die Stille ist oft so unüberhörbar. Und wir haben schon so viel gebetet.«

(Da dieses Buch Denker ihrer Einsichten und nicht ihrer Ansichten wegen ehrt, sollte ich vielleicht an dieser Stelle einräumen, daß es sowohl zwischen als auch innerhalb von Judentum und Christentum unversöhnliche Unterschiede der Lehrmeinungen gibt, wie in anderen großen Religionen gleichermaßen. Dazu Rabbi Pinchas: Die Hauptgefahr für den Menschen ist die Religion.)


[2]

Ein weiteres Beispiel menschlicher Grausamkeit (S. 67 ff.)


Übel

Shih Huang-ti erklärte sich vor zweitausendzweihundert Jahren zum ersten Kaiser von China. Er ließ das tönerne Heer bauen und die Krieger zu Tausenden begraben, damit sie sein Leben im Jenseits bewachten. In diesem Jahrhundert war er Maos Idol. Der Kaiser trachtete danach, sich die ganze Welt untertan zu machen. Er besiegte alle benachbarten Könige und vereinigte China. Er vereinheitliche Gesetze, Gewichte, die Spurweite der Wagen, Maße, Geld und die Zahl der verwendeten Schriftzeichen. Er ließ gute Straßen und Bewässerungskanäle bauen, Hügel abtragen und Täler auffüllen. Er ließ die Große Mauer bauen. Das China seiner Zeit und vieler kommender Jahrhunderte und Dynastien war reicher an Werken der Kunst und Gelehrsamkeit, an Wohlstand und Komplexität als jede andere Kultur.

Er war fünfundvierzig Jahre alt, als er zweihundertsechzig konfuzianische Gelehrte, die nicht aus Terrakotta waren, lebendig begraben ließ. Manche Berichte sprechen von vierhundertsechzig konfuzianischen Gelehrten. Zweihundert mehr oder weniger, was macht das schon? Alles Leid, das sie und ihre Frauen Kinder und Eltern erdulden mußten, ist längst dahin, ob er nun zweihundertsechzig oder vierhundertsechzig Gelehrte lebendig begraben ließ. Der Kaiser befahl seinen Soldaten, einige von ihnen aufrecht bis zum Hals in Gruben zu »pflanzen«. Anschließend hieben die Soldaten die sprossenartigen Köpfe mit der Axt ab; sie beugten die Knie, um die Äxte möglichst tief zu schwingen. Die übrigen lebendigen Gelehrten gruben die Soldaten tiefer ein, und diese starben mit Kopf.

»Diese Gelehrten«, erklärte Shih Huang-ti, »verwirren die Schwarzhaarigen«. Er tötete sie nicht nur, sondern verbrannte auch ihre Bücher: er verbrannte überhaupt alle Bücher im ganzen Reich mit Ausnahme der Werke in der kaiserlichen Bibliothek und einiger praktischer Abhandlungen über Landwirtschaft und Wahrsagekunst. Er befahl seinen Soldaten überall im Reich, jeden zu töten, der Bücher zitierte, und obendrein jeden, der alte Lieder sang.

Gutes Füllmaterial zum Bauen zu finden ist niemals leicht. Beim Bau der Großen Mauer kamen viele Arbeiter um; niemand weiß, ob es Millionen waren oder bloß ein paar tausend. Es waren zwangsrekrutierte Bauern. Auf kaiserlichen Befehl hin zerkleinerten die noch lebenden Arbeiter die Gebeine ihrer toten Kollegen und bauten sie als Schüttgut in die Große Mauer ein. Auf ähnliche Weise stellten Häuptlinge auf den Fidschi-Inseln früher Gefangene in die Pfostenlöcher ihrer Häuser, damit sie die Häuser hielten. Ohne eisernes Werkzeug ist es natürlich beschwerlich, aus Bäumen Pfosten anzufertigen. (Nur wenige Denker stellen Vermutungen darüber an, warum wir hier sind; von diesen wenigen stimmen noch weniger überein. Vielleicht sind wir hier oder waren wir einst hier, um Fidschi-Häuptlingen als Pfosten zu dienen.) In Teilhards Geschichten über den Ersten Weltkrieg sagt ein Soldat vor der Schlacht, wenn er sterbe, möchte er, daß sein Leib »in den Lehm der Forts eingefügt bleibt als ein von Gott zwischen die Steine der Neuen Stadt geworfener lebendiger Mörtel«. Diesen Wunsch teilten die zwangsverpflichteten Bauern, die die Große Mauer bauten, und die lebendigen fidschianischen Eckpfosten zweifellos nicht.

Der kaiserliche Architekt, unter dessen Leitung die Große Mauer errichtet wurde, gab sich alle Mühe, ihren Verlauf an den magischen Geländeformen auszurichten, aber bei den ungeheuren Entfernungen war es, wie er in seinem erzwungenen Geständnis schrieb, schier unmöglich, daß er einige »Adern der Erde« nicht durchschnitt. Für dieses geomantische Vergehen befahl ihm der Kaiser, Selbstmord zu begehen, und er gehorchte.


Die Tausende von Reichtümern sind wunderlich gesunken, sagte Rabbi Nachman von Brazlaw, seinem Schüler Rabbi Nathan von Nemirow zufolge. Verstanden? Es hört sich auf jeden Fall wie etwas an, was Tausenden von Reichtümern passiert, oder? Sie sinken. Aber kann mir irgend jemand sagen, was der Rabbi mit wunderlich meinte?



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[3]

Weitere "Denker": C. S. Lewis, Meister Eckehart und Teilhard de Chardin und weiteres "Übel" (S. 98 f.)


Denker

Bei C. S. Lewis steht irgend wo – interessanterweise, erlösenderweise –, die Summe allen menschlichen Leids sei eine rein gedankliche Größe. Sich damit zu befassen sei sinnlos, weil niemand es je erleiden müsse. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Es war mir leichter gefallen, mich mit der Wurzel aus minus eins zu befassen.


Warum müssen wir Verluste erleiden? Selbst Meister Eckehart bringt die lahme Rechtfertigung vor, Gott habe uns seine Gaben in dem Willen gegeben, »daß wir nichts zu eigen besitzen sollten ... Und um uns zu belehren und uns damit zu versehen, darum nimmt er uns oft beides, leibliches und geistiges Gut ... Was beabsichtigt aber Gott damit, daß er darauf so sehr erpicht ist? Nun, er will selbst allein und gänzlich unser Eigen sein.«


Ein »tödliches Ärgernis« nannte Teilhard den alten Glauben, daß unser Leiden vom allmächtigen Gott gesandt sei. Genauso ein Ärgernis sind Vernunftgründe. Sie hauen nicht hin. Die Allmacht Gottes ist sinnlos, wenn Gott damit zum Allverursacher gemacht werden soll. Es sind nicht die Schlechtesten, die sich an diesem Punkt völlig von Gott lossagen und das Kind mit dem Bade ausschütten, vielleicht weil sie sich in ihrer Jugend zum letztenmal mit Gott beschäftigt und ihre Ansichten über die Gottheit seitdem nicht mehr geändert haben. Sie ist keine gute Fee. Schon Thomas von Aquin entledigte sich des Problems des naturgegebenen Übels, indem er an Gottes Allmacht herumdokterte. Wie Freiherr von Hügel erläuterte, meinte Thomas, »daß die Göttliche Allmacht nicht als die Kraft aufgefaßt werden darf, jedes erdenkliche Ding zu bewirken, sondern nur als die Kraft, das zu bewirken, was in der Natur der Dinge liegt«.

Ähnlich nannte Teilhard Argumentationen, die davon ausgehen, daß Gott sich vorsätzlich verberge, um unsere Liebe auf die Probe zu stellen, »hassenswert«, »Spielereien des Geistes«. So »erklären uns die Doctores, der Herr verberge sich absichtlich, um unsere Liebe zu erproben. Man muß unheilbar den Spielereien des Geistes verfallen sein ... wenn man nicht fühlt, daß diese Lösung hassenswert ist.«



Übel

Viele Male habe ich in christlichen Kirchen den Pfarrer zu Gott sagen hören: »Alle deine Taten zeigen deine Weisheit und Liebe.« Jedesmal hangele ich vergebens nach dem Mut, aufzustehen und zu rufen: »Das ist eine Lüge!« – einfach um die Dinge auf den Boden der Tatsachen zu stellen.

»Er hat Gewaltige von den Thronen gestoßen und Niedrige erhöht. Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer hinweggeschickt.«

Und Paulus schreibt an die Christen in Rom, »daß Gott die denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt«.

Wann soll das gewesen sein? Ich habe nichts davon mitgekriegt.



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[4]

Was sagen uns Statistiken? Auch "Zahlen" kehrt immer wieder als Überschrift zurück (S. 148 f.)


Zahlen

Ein Zehntel der irdischen Landmasse ist Tundra. Zu jedem Zeitpunkt regnet es nur auf 3 Prozent der Erdoberfläche. Pro Sekunde schlagen ungefähr 100 Blitze auf der Erde ein. Für jeden heute lebenden Menschen einschließlich aller Neugeborenen, sobald sie auf der Welt sind, gibt es grob gerechnet 10 Zentner lebende Termiten. Es gibt viermal mehr Hühner als Menschen.

Ein Fünftel von uns sind Moslems. Ein Fünftel von uns lebt in China. Fast ein Zehntel von uns lebt im Bereich eines aktiven oder schlafenden Vulkans. Über 3 Prozent von uns sind geistig behindert. Wir Menschen trinken sehr gern Tee; wir leeren täglich mehr als 1 Milliarde Tassen. Insgesamt sprechen wir 10000 Sprachen.


100 Millionen von uns sind Kinder, die auf der Straße leben. 120 Millionen von uns leben in Ländern, in denen wir nicht geboren wurden. 23 Millionen von uns sind Flüchtlinge. 16 Millionen von uns leben in Kairo. 12 Millionen verdienen ihren Lebensunterhalt als kleine Fischer. 7,5 Millionen sind Uiguren. 1 Million arbeitet auf Gefriertrawlern. 2000 von uns begehen täglich Selbstmord.


BEI SCHWINDELERREGENDEN ZAHLEN SETZT DER VERSTAND AUS, schreibt der Hartford Courant. Doch unser Verstand darf nicht aussetzen. Wie sollen wir ordentlich denken, wenn unser Verstand aussetzt? Wir sind uns einig, daß wir ordentlich denken wollen.


Die nahe Welt der Angehörigen und Freunde umfaßt bei jedem Menschen eine Gruppe, die kleiner ist als fast alle Stichprobenfehler, kleiner als fast alle Abrundungsfehler: eine verschwindend kleine Gruppe, deren tatsächliches Verschwinden die Welt zu keiner Träne rühren wird. Mehr als 2 Millionen Kinder im Jahr sterben an Durchfallerkrankungen und 800000 an Masern. Rührt uns das? Stalin ließ in einem Jahr 7 Millionen Ukrainer verhungern. Pol Pot brachte 2 Millionen Kambodschaner um, die Grippe-Epidemie von 1918/19 kostete 21 oder 22 Millionen Menschen das Leben ...

Der Paläontologe litt, wie er sagte, an der »Trübsal des im Universum verlorenen Atoms«. Individuen vermassen. Journalisten gebrauchen den Begriff »Mitleidsverdrossenheit«; Was Ernest Becker die Leugnung des Todes nannte, ist eine Art Wirklichkeitsverdrossenheit. Leidest auch du daran? Wie viele müssen es sein, damit andere Individuen für mich vermassen? Meinem Blick entschwinden? Unsere Toleranz ist, denke ich, nicht nur von Kultur zu Kultur unterschiedlich, sondern auch in jedem Lebensalter; Kinder trauern selten um Fremde – »viele, viele Pünktchen in blauem Wasser«.



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[5]

Erst in der Begegnung mit dem Einzelnen wird aus einer statistischen Zahl ein Mensch (S. 213 f.)


Begegnungen

Wieder einmal lief ich mit anderen weit verstreuten Leuten über offenes Gelände, diesmal auf einer abgerundeten, 588 Meter hohen Bergkuppe. Vom Berg Tabor aus stürzten sich 1125 v. u. Z. Deboras Truppen unter Führung von Barak auf Sisera, den Feldherrn der Kanaaniter, und seine neunhundert eisernen Wagen. Später standen drei wandernde einstige Fischer auf dem Gipfel des Tabor – oder des Hermon –, als sie Jesus von Licht verklärt sahen und Mose und Elia mit ihm im Gespräch. Am Tabor besiegte der römische General Placidus 67 n. u. Z. die Juden. Jetzt stand ich auf einer Anhöhe und blickte über das weite Tal zum blauen See Genezareth. Der Hemon ragte wuchtig nördlich des Sees auf, und durch das Tal zog sich der Jordan. Der Wind trug Sand vor sich her. Ein windzerzauster Rabe segelte schräg vorbei. Im Westen erhob sich die Karmel-Kette vor dem Mittelmeer. Wo ich hinschaute, sah ich rote und graue Hügel und dürre Bergrücken.

In der Nähe taten es mir andere Leute gleich – sie blickten mit zusammengekniffenen Augen nach Osten in den Wind. Wir waren alle mit Autos fast ganz bis oben auf den kahlen Berg gefahren und dann über mehrere steinerne Treppen zum Gipfel spaziert. Ich wandte mich zum Gehen.

Als ich die ersten Stufen hinabstieg, schlüpfte eine warme Hand in meine und ergriff sie. Ich sah mich um: Ein etwa sechzehnjähriges israelisches Mädchen mit Down-Syndrom hielt meine Hand. Ich erkannte die vertrauten treuherzigen Augen, das dünne Haar, den leicht gedrungenen Schädel, ihr weiches, vorgeschobenes Kinn. Weltweit ist ungefähr eines von siebenhundertdreißig Neugeborenen ein Down-Syndrom-Baby. Das Mädchen erwiderte mein Lächeln, und ihr offenes Haar wehte im Wind; ihre Wangen glühten. Sie hielt bis zur letzten Treppenstufe vertrauensvoll meine Hand fest. Dann ließ sie los und ging wieder zu ihrer Gruppe. Ich setzte meine Fahrt in die schwarzen, vulkanischen Golanhöhen fort, die Israel 1967 im Krieg gegen Syrien eingenommen und 1981 offiziell annektiert hat. Nichts Böses und nichts Verderbliches wird man tun auf meinem ganzen heiligen Berge.


»Jeder saugt die göttliche Lebenskraft von einem andern Ort«, sagte Rabbi Pinchas, »und alle zusammen sind sie der Mensch.« Vielleicht braucht es, je mehr die Menschen ihr Verständnis von Gott vertiefen und erweitern, desto mehr Einzelne, um ihn ganz in den Blick zu bekommen. Oder es könnte sein, daß es einen Weltgeist gibt, für den wir alle Lokalreporter sind.


Benutzt stets alle geeigneten Mittel, um die Kraft der Sammlung zu bewahren, so als würdet ihr ein kleines Kind hüten. Dies riet der ch'an-buddhistische Meister Tz'u-chiao von Changlu im China des 11. Jahrhunderts.


[6]

Einzelne Fundstellen im Buch


Wir sind die Organe und die Glieder der Erde; wir sind Silben, die Gott aus seinem Mund entläßt. (S. 152)



Nur eine tief verinnerlichte und völlig paradoxe Anschauung von Gott kann etwas mit der Vorstellung anfangen, daß Gott jeden einzelnen von uns sechs Milliarden Menschen kennt und liebt. (S.153)



Ein Mann, der lange inbrünstig betet und die Thora studiert, wird es dahin bringen, die Funken göttlichen Lichts in der ganzen Schöpfung zu entdecken, in jedem einzelnen Busch und Korn, in jeder Frau und jedem Mann. (S. 160)



Frithjof Schuon resümierte den gnostischen Denker Marco Pallis so: »Es ist immer der Mensch, der abwesend ist, nicht die Gnade.« Staaten, Institutionen und die meisten Leute haben einen Widerwillen gegen echte Religion, und deshalb verfolgen sie manchmal ihre Vertreter, denn überall in der Welt hoch angesehen sind, nach der treffenden Formel von Marcus Borg, »Erfolg, Wohlstand und Aussehen«, und starke Seelen, heißt es, sehen genau diese Dinge als Fallen an und suchen ihnen zu entkommen. (S. 207/208)



»Ich bin Jude, weil für Israel die Welt noch nicht vollendet ist: die Menschen sind's, die sie vollenden.« So der Franzose Edmond Fleg Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Vor nicht allzu langer Zeit formulierte Lawrence Kushner den gleichen Gedanken nachdrücklich und direkt: »Gott hat keine Hände, aber wir. Unsere Hände sind Gottes Hände. Es liegt an uns, was Gott sieht und hört, es liegt an uns, was Gott tut. Die Menschheit ist das Bewußtseinsorgan des Universums ... Ohne unsere Augen wäre der Allheilige blind.« (S.220)



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