Tanja Busse
Die Einkaufsrevolution



         
         
Tanja Busse

Die Einkaufsrevolution



Konsumenten entdecken ihre Macht
Karl Blessing Verlag
ISBN 3-89667-312-2
(ISBN 13: 978-3-89667-312-1)

318 Seiten
14,95
         
Der Untertitel "Konsumenten entdecken ihre Macht" scheint mir doch eher einem Wunschdenken der Autorin zu entspringen. Soweit sind wir leider noch nicht. Aber das ist auch schon meine einzige Kritik an diesem Buch. Es ist ungewöhnlich gründlich recherchiert, und die Autorin hat sich offenbar wirklich mit den von ihr behandelten Themen auseinandergesetzt, so dass man ihr eine profunde Sachkenntnis bescheinigen muss (für den Bereich der biologischen Landwirtschaft, dem sie viel Platz einräumt, kann ich das gut aus meiner eigenen Erfahrung beurteilen).

Ganz besonders nützlich: der Anhang mit Internet-Informationsquellen "für den politischen Konsumenten"

Ich zitiere aus dem Klappentext:
Der politische Konsument ist die Gegenmacht der globalen Zivilgesellschaft. Die politischen Institutionen tun sich schwer, soziale und ökologische Standards in einer globalisierten Weltwirtschaft durchzusetzen. Aber auf verändertes Kaufverhalten reagieren die Unternehmen schneller als auf jeden Gesetzesentwurf.

Wenn wir nicht länger Billigfleisch kaufen, wird man Nutztiere in Deutschland auch nicht mehr zu bloßen Milch- und Eiermaschinen degradieren, die mit genmanipuliertem Futter betrieben werden. Wenn wir Tee, Kaffee und Schokolade aus fairem Handel kaufen, sorgen wir dafür, das die Plantagenarbeiter, die für unseren Genuss geschuftet haben, angemessen entlohnt werden. Auch die Spielzeugindustrie und die Pharmaindustrie setzen Umweltgifte nur solange ein, wie wir ihnen ihre Produkte abkaufen. Die von Lobbyisten weichgespülten EU-Richtlinien können uns die Verantwortung nicht abnehmen.

Tanja Busse blickt auf die Geschichte der Konsumkritik, legt ein theoretisches Fundament für ein zeitgemäßes Selbstverständnis des Verbrauchers und warnt vor den neuen RFID-Chips, den funkenden Etiketten, mit deren Hilfe die Unternehmen ihrem Ideal des gläsernen Kunden näher kommen. Sie fordert politische Rahmenbedingungen, die den verantwortungsbewussten Konsum erleichtern: unabhängige Kontrollen in der Fleischverarbeitung, gezielte Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe, Einführung eines name & shame-Systems wie in England, Warenkunde und Globales Lernen als Schulfächer etc.

Statt vieler lobender Worte: bitte die Leseproben anschauen!
         
 
         
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