Elias Canetti
Die Blendung



         
         
Elias Canetti

Die Blendung



Fischer Taschenbuch Verlag 2012
ISBN 978-3-596-90321-4
590 Seiten
9,99 €
         
Der auf der Bücherseite zitierte Kommentar Canettis stammt aus dem Buch Gespräche über den Roman von Manfred Durzak aus dem Jahr 1976. In der Tat ist "Die Blendung" ein furioses Manifest menschlichen Nicht-Verstehens. Und viel mehr: Die höchst poetische Fassung menschlichen Irrsinns.

Der Handlungsbeginn: Der bedeutende Sinologe Peter Kien lebt ausschließlich für die Wissenschaft und seine Bücher. Die Haushälterin Therese, bei der er in einem groben Missverständnis ein Interesse an seinen Büchern festzustellen glaubt, erreicht es, ihn zu heiraten. Nachdem er ihre tatsächliche Natur erkannt kannt, beginnt ein erbitterter, grotesker Streit um die Wohnung, um die Bücher, um das Zusammenleben überhaupt. Der Irrsinn, bis dahin noch verhalten, tritt offen zutage.

Canetti hat in der "Blendung" traditionelle Erzählformen verlassen, sich stattdessen des Wahnsinns in einer Art Innenansicht angenommen. Canetti selbst hat den Stil, den er für dieses Werk entwickelt hat, als "präzise Übertreibung" bezeichnet. Was er betreibt, ist kein Vorführen der handelnden Personen, es ist ein Überführen indem er gleichsam den Irrsinn sich überschlagen lässt. Das Absurde als Maske – um zu demaskieren. Großartig zu lesen.

Die drei Teile des Buches tragen die sprechenden Überschriften:

1. Ein Kopf ohne Welt
2. Kopflose Welt
3. Welt im Kopf

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