Ulrich Grober
Vom Wandern



         
         
Ulrich Grober

Vom Wandern



Zweitausendeins
ISBN 978-3-86150-772-7
343 Seiten
19,90 €
Das Buch ist bei Zweitausendeins erschienen und derzeit vergriffen. Demnächst (Frühjahr 2011) wird eine Taschenbuchausgabe bei Rowohlt erscheinen, dann zum Preis von 9,95 € unter der ISBN 978-3-49962685-2
Einfach verschwinden. Losgehen. Vier bis fünf Kilometer in der Stunde zu Fuß zurücklegen. Mal weniger, mal mehr, je nach Gelände und Witterung. Ziele, Routen, Pausen selber wählen. Richtungen ändern. Vom Weg abweichen. Im Weglosen gehen. Souverän über Raum und Zeit verfügen.

Mit diesen Worten beginnt Ulrich Grober sein Buch vom Wandern. Und mit diesen ersten Sätzen ist schon umrissen, was uns heutigen Menschen fehlt: die Souveränität im Leben, das Selbstbestimmen. Unsere mentalen Landkarten erweitern sich, aber verarmen auch. Die Sehnsüchte richten sich auf immer fernere Ziele, auf das ganz Andere. Die "wertvollsten Wochen des Jahres" sind für möglichst exotische Schauplätze reserviert. Dort erfüllen wir uns unsere Lebenswünsche. Dort "lebt" man.

Ulrich Grober erzählt von seinem eigenen Werde-Gang als Wanderer, nimmt den Leser mit auf Touren in Deutschland. Nur ein einziger seiner beschriebenen Wanderwege überschreitet die Grenzen: Vom Schloss Neuschwanstein im Allgäu über die Alpen bis Chiavenna, kurz vor den oberitalienischen Seen.

Jedem Kapitel, jeder Wanderung, lässt Grober eine Reflexion folgen: Über das Wasser etwa, über die Luft, über das Spirituelle am Wandern oder schlicht über die Ausrüstung. Philosophie aus dem Rucksack sozusagen.

Das Buch ist auch ein Buch über die Sehnsucht. Denn erst sie ist es, die den Wanderer zum tatsächlichen Aufbruch drängt. Konkret beschreibt Grober die Phase der Planung einer Wanderung und zitiert in diesem Zusammenhang Goethe: "Dass wir sinnliche Gegenstände, wovon wir hören, auch mit den Augen sehen wollen, ist natürlich, weil sich alles, was wir vernehmen, dem inneren Sinn des Auges mitteilt und die Einbildungskraft erregt." So kristallisieren sich Ziele heraus. Immer ist eine Form von Sehnsucht die Triebfeder unseres Handelns.
         
         
 
         
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