Die Brücken am Fluss |
Goldmann |
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| Zu diesem Buch scheint schon alles gesagt, bei einem "Weltbestseller" kann das gar nicht anders sein. Dennoch lohnt es sich vielleicht kurz darüber nachzudenken, worin denn die Faszination dieses Themas besteht: Eine Liebe, die plötzlich in die Routine einer (eigentlich nicht schlechten) Ehe einbricht und eine Frau beinahe dazu bewegt, Mann und Kinder für immer zu verlassen. Möglicherweise ist es das "Beinahe". Denn diese urgewaltige, plötzliche Große Liebe besteht nur wenige Tage in der Realität, bevor sie bis zum Lebensende von Francesca und Robert nur mehr in den Herzen des Paares weiterlebt. Hätte diese Liebe, wäre sie denn verwirklicht worden, möglicherweise dasselbe Schicksal wie Francescas Ehe erlitten? Ein Versanden in der Zeit? Die erzählten Details legen dies zwar nicht nahe, aber eine solche Möglichkeit besteht immer. Dann aber hätte dieses Buch seine Faszination verloren. Die Umstände des provinziellen amerikanischen Heartlands der sechziger Jahre tragen das Ihre dazu bei, dass Francescas Entscheidung zu einer existenziellen wird. Heute verlassen Frauen (und Männer natürlich) ihre Familien auch wegen Geringerem. Die Verfilmung mit Meryl Streep und Clint Eastwood aus dem Jahr 1995 pointiert die Entscheidungssituation noch um einiges schärfer. Aber zum Schluss bleibt das Gefühl, auch wenn sich Francesca anders entschieden hätte, wäre es eine ebenso richtige Entscheidung gewesen. Es gibt keine falschen Lebensläufe. | |||||
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