Gerhard Wehr
Giordano Bruno



         
         
Gerhard Wehr

Giordano Bruno



Deutscher Taschenbuch Verlag ISBN 3-423-31025-1
159 Seiten
Nur noch antiquarisch erhältlich
         
Giordano Bruno, geb. 1548, wurde 1600 in Rom von der "Heiligen" Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Als Grund für das Todesurteil wird sehr oft seine Unterstützung der so genannten Kopernikanischen Wende genannt, das heißt, jenes neuen Weltbildes, das der Erde ihren Platz im Mittelpunkt des Universums nahm. Bei der Gerichtsverhandlung und im Urteil spielte dieser Gesichtspunkt jedoch eine Nebenrolle. Viel stärker fiel ins Gewicht, dass Bruno in einer ganzen Reihe von weiteren wesentlichen Punkten von der offiziellen Lehrmeinung der Kirche abwich, er insbesondere einen unmittelbaren Zugang eines jeden Menschen zu Gott behauptete. Da wurde die Kirche mitsamt ihrem Klerus geradezu überflüssig. Auch war er ein Vertreter des Reinkarnationsglaubens, das heißt, der Wiederverkörperung der ewigen menschlichen Seele. Dazu kam, dass er sich viel mit den reformatorischen Bewegungen und ihren Vertretern abgab, den Todfeinden der katholischen Kirche des 16. Jahrhunderts. Er war in ganz Europa unterwegs, machte sich jedoch kaum irgendwo Freunde, denn er schien ein streitbarer Feuerkopf gewesen zu sein, der kein Blatt vor den Mund nahm.

Hegel schrieb über Bruno, er habe "einen großen Anfang gesetzt, die Einheit zu denken; und das andere ist dieser Versuch, das Universum in seiner Entwicklung, im System seiner Bestimmungen aufzufassen und zu zeigen, wie das Äußerliche ein Zeichen ist von Ideen."

Auf der Piazza di Campo de' Fiori in Rom, dem Ort, wo Giordano Bruno hingerichtet wurde, steht seit 1889 sein Standbild. Gerhard Wehr schreibt dazu: "Dieses dezidiert antiklerikale Denkmal entstand zur Zeit des Konflikts zwischen dem Königreich Italien und dem Kirchenstaat."

Denkmal Giordano Brunos auf der Piazza di Campo de' Fiori in Rom
         
 
         
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