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Auf den Caroux – hin und zurück über Héric

 
 
 
 
 
Gehzeit: ca. sechs Stunden (hin und zurück)    
 
(Bilder zum Vergrößern anklicken)
 
Kartenausschnitt Bardou – Caroux Wegverlauf Héric - Col de l'Airole - Caroux-Hochplateau
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Wegverlauf von Héric über den Col de l'Airole aufs Hochplateau, wie man ihn vom Aussichtspunkt Bau Filitti verfolgen kann
Die Monts de l'Éspinouse und der mit ihnen zusammenhängende Caroux sind mit der Montagne Noire die südlichsten Ausläufer des französischen Zentralmassivs. Geologisch handelt es sich um einen Gneisdom, so genanntes Urgestein, das relativ selten in diesem Umfang an der Erdoberfläche zu finden ist, weshalb sich hier auch immer gern Gruppen von Studierenden der Geologie einfinden. Als Wanderziel von Bardou aus ist der Gipfel des Caroux (1091 m) eine außerordentlich lohnende, aber auch etwas anspruchsvolle Unternehmung.

Der normale Anstieg führt über Héric, das Nachbardörfchen, das auf Mulipfaden leicht in etwa einer Stunde erreichbar ist.

Von Bardou geht man in etwa 10 Minuten auf den Col de Bardou (siehe Wanderung zur Kapelle St-Martin über den Col). Auf der Passhöhe (642 m) weist ein Schild nach rechts hinunter durch den Kastanienwald nach Héric. Die Markierung ist die des GR 7, weiß-rot.

Nach einer knappen halben Stunde erreicht man die alte Brücke über den Bach (Abb. 1), der ab hier die Gorges d'Héric durchfließt. Ob die Brücke tatsächlich aus der Römerzeit stammt, wie manche behaupten, lässt sich nicht mit Sicherheit belegen. Die Bauart lässt diese Möglichkeit aber jedenfalls zu.

Vor der Brücke führt eine Fußspur nach links das Bachbett entlang aufwärts. Wer kleinere Klettereien nicht scheut (Vorsicht!) kann in etwa 20 Minuten ein kleines Naturwunder entdecken: ein kreisrundes, etwa fünf Meter tiefes und zehn Meter breites Becken, in das sich ein Wasserfall ergießt. Im heißen Sommer ein Paradies!

Der Weg nach Héric führt über die Brücke, dort dem Mulipfad aufwärts folgend, erreicht man die Häuser in etwa einer Viertelstunde. In der Mitte gibt es ein Café, das im Sommer bewirtschaftet ist und dessen Terrasse man durchqueren muss, um den weiteren Weg zu erreichen. Ein Wegweiser zeigt hier geradeaus nach Douch: am Ende der Häuser ist es der Fußpfad links oberhalb der hier endenden Fahrstraße durch die Gorge (nur für die Anlieger von Héric!). Abb. 2.
Die Brücke zwischen Bardou und Héric (1)


Héric, Rückblick vom Beginn des Aufstieg zum Col de l'Airole (2)
 
Ausblick vom Aufstieg zum Col de l'Airole zur Fourcat d'Héric (3) Am Ende des Aufstiegs zum Col de l'Airole (4)
Hier verläuft der kürzeste Weg aufs Gipfelplateau (5)
 (6) Blick vom Col de l'Airole   
Nun beginnt ein langer Aufstieg durch die Wälder. Zunächst sind es Kastanien-, später Buchenwälder, im Hochsommer ist man für den Schatten sehr dankbar. Gelegentlich ergeben sich Ausblicke auf die Berge nördlich und westlich von Bardou (z.B. zu dem Berg, auf dem die Kapelle St-Martin steht oder zur Fourcat d'Héric, Abb. 3). Mindestens eine Stunde (je nach Gehtempo) geht es stetig aufwärts, zwischendurch quert man ein Bächlein, an dem man seinen Durst stillen kann, und schließlich öffnet sich der Blick, und man tritt aus dem Wald auf einen mit Ginster bewachsenen Hang hinaus (Abb. 4). Jetzt sind es nur noch fünf Minuten bis zum Col de l'Airole (946 m), von wo man einen sehr schönen Blick auf die Höhen der Bardou umgebenden Berge hat (Abb. 6). Bis hierher beträgt die Gehzeit ab Bardou etwa zwei Stunden.

Geht man den Weg weiter geradeaus (der Markierung folgend) gelangt man nach wenigen Minuten in das Dorf Douch (897 m), hierher führt auch eine Fahrstraße, eine Stichstraße von der Éspinouse-Höhenstraße.

Auf den Caroux führen vom Col de l'Airole zwei Wege:

1.) Kurz vor der tatsächlichen Passhöhe geht eine Fußspur nach rechts aufwärts durch den Ginster. Hier steht ein Markierungsstein mit einem "X", was bedeutet, dass man hier NICHT gehen soll (Abb. 5). Trotzdem ist das der kürzeste Weg hinauf zum Gipfelplateau, zwar nicht markiert, aber man kann die Spur eigentlich gar nicht verfehlen. Man geht durch Ginster und Gebüsch, linker Hand (in geringem Abstand) ist der Wald, und nach etwa einer Viertelstunde erreicht man das Hochplateau des Caroux. Zwei bis drei Minuten danach kommt man an eine Fahrspur, an der man nach links abbiegt. Die Straße macht eine S-Kurve, und nach weiteren fünf Minuten gelangt man an eine Wegkreuzung, bei der auf allen vier Seiten Steine mit Markierungen aufgestellt sind, die auch in etwa den vier Himmelsrichtungen entsprechen. (Abb. 7)

2.) Geht man am Col de l'Airole geradeaus, erreicht man nach etwa fünf Minuten (in Sichtweite der Häuser von Douch) eine Stelle, an der rechts aufwärts der markierte Weg auf den Caroux abzweigt. Nach etwa einem Kilometer erreicht man die bei 1.) erwähnte Wegkreuzung mit den vier markierten Steinen (Abb. 7 und 8).

Wegkreuzung mit den vier Steinen(7)
An der 4-Steine-Kreuzung, Richtung Font Salesse (8)
Der Quellteich 'Font Salesse' (9)

Vier-Steine-Wegkreuzung (Abb. 7 und 8):

Norden: direkter Weg nach Douch (ca. 800 m)
Osten: zum höchsten Punkt des Caroux (ca. 1,2 km)
Süden: zur Font Salesse (ca. 500 m, weiter zum Refuge und zur table d'orientation)
Westen: zum/vom Aufstieg vom Col de l'Airole (nach 250 m rechts abbiegen)

Kommt man auf Weg 1.), biegt man hier rechts ab, um zur Font Salesse zu gehen. Nach etwa 500 m erreicht man den kleinen Quellteich, der mit einer Folie unterstützt wird, um das Austrocknen zu verhindern (Abb. 9). Kommt man auf Weg 2.) muss man an der Vier-Steine-Kreuzung geradeaus weitergehen.

Der Weg zur Font Salesse ist rot-weiß (GR 7) und gelb (Caroux-Rundweg) sowie mit einer gelben 3 gekennzeichnet (Abb. 8)
     
Der Buchenwald nahe der Font Salesse Die Schutzhütte Refuge de Font Salesse Die Orientierungstafel
 (10)  (11)  (12)
 

Ab der Font Salesse führt der Weg wieder durch schattige Buchenwälder (Abb. 10). Der Pfad ist 2012 neu angelegt und vorzüglich markiert worden. Die gelbe Markierung führt in etwa zehn bis zwölf Minuten zum Refuge de Font Salesse (Schutzhütte, Abb. 11). Hinter der Hütte hält man sich links (wie die Markierung es vorgibt), und erreicht nach weiteren zehn bis fünfzehn Minuten die Table d'orientation (Aussichtsplattform mit Orientieringstafel, die 1933 dort aufgestellt wurde, Abb. 12). Das Balkongitter kann man schon aus einiger Entfernung erkennen. Ein fantastischer Blick bietet sich hier über das Orb- und das Jaurtal, bis hinaus zu den Stränden um Béziers (Abb. 18 – 20) und – bei klarem Wetter – über die Montagne Noire zu den Pyrenäengipfeln, von denen vor allem der Canigou (2785 m) gut zu erkennen ist.

Man sollte sich die Zeit nehmen, auf dem Gipfelplateau ein wenig umherzuwandern. Es gibt dort einen Lehrpfad mit Schautafeln (Abb. 13, siehe auch die Seite der Gemeinde Rosis zu diesem Thema), der neben den Naturphänomenen auch die Bewirtschaftung dieser Hochfläche durch Menschen in früherer Zeit erklärt. Das Hochplateau trägt nämlich ein Hochmoor ("Tourbière de la Lande"), das einst zur Torfgewinnung genutzt wurde.

Um zu diesem Lehrpfad und weiter zum höchsten Punkt des Caroux zu gelangen, geht man nun von der Table d'orientation nicht zurück zum Refuge de Font Salesse, sondern geht Richtung Norden, dort wo die gelbe Markierung ein "X" zeigt. Nach zehn Minuten erreicht man eine große Tafel mit einer Übersichtskarte ("La France par les sentiers", Abb. 14). Hier gibt es vier Wegmöglichkeiten:

links zum Refuge de Font Salesse
geradeaus direkt zur Font Salesse
halbrechts zur Ruine Jasse d'Alingri (die man aber später auch auf dem unten beschriebenen Weg erreicht)
ganz rechts der weiß-roten GR-7-Markierung folgend (Schild "La Fage 1H10") zum Moor-Lehrpfad.


Lehrpfad auf Bohlen durchs Moor (13)La France par les sentiers - Zu Fuß durch Frankreich (14)Knabenkraut am Wegrand (15)


Ich beschreibe die vierte Möglichkeit: Nach sieben bis acht Minuten lässt man den Wald hinter sich. Vor sich hat man die flache Erhebung der Gipfelzone, und man kann von hier die Spitze des großen Steinturms, der die höchste Stelle markiert, erkennen. Nach wenigen Minuten hat man den Lehrpfad erreicht, der auf einem Bohlenweg durchs Moor führt. Im Frühsommer (Juni) wachsen hier zahllose Orchideen (Knabenkräuter, s. Abb. 15). Am Ende des Lehrpfads folgt man der Markierung und biegt nach rechts ab, 300 Meter danach verlässt man die weiß-rote Markierung (geradeaus geht es nach La Fage, von wo man durch die Gorge de Colombières nach Colombières absteigen könnte (ein außerordentlich schöner Weg!). Links führt die gelbe Markierung in knappen zehn Minuten (Abb. 16) auf den höchsten Punkt des Caroux (1091 m). Hier ist neben dem Steinturm (Abb. 17) eine Windrose zur Orientierung in den Boden eingelassen.

In genau westlicher Richtung (Achtung: auf der Windrose ist der Westen mit "O" markiert, französisch ouest) führt der Weg weiter, nach etwa zehn bis zwölf Minuten erreicht man eine breitere Fahrspur, die Markierungen führen hier nach rechts Richtung Douch. Will man wieder den etwas kürzeren Weg zum Col de l'Airole nehmen, geht man an dieser Stelle nach links, kurz darauf, der Straße folgend, rechts. Kurz darauf (drei Minuten) passiert man die schon erwähnte Ruine Jasse d'Alingri (Abb. 18), etwa 200 Meter danach verzweigt sich der Weg, wir gehen rechts (die etwas schwächer ausgeprägte Spur; links käme man wieder zu der Tafel "La France par les sentiers") und erreichen nach etwa sechs bis sieben Minuten wieder die Kreuzung mit den vier Orientierungssteinen ( s.o.). Jetzt könnte man hier rechts nach Douch abbiegen, Richtung Col de l'Airole geht es aber geradeaus. Nach ca. 200 Metern (nach der anfangs erwähnten S-Kurve) biegt man nach rechts auf die Spur durch den Ginster ab, die in etwa einer Viertelstunde zum Col de l'Airole zurückführt.


(16) Kurz vor dem Gipfel (17) Ein drei Meter hoher Steinturm markiert den höchsten Punkt des Caroux, 1091 m(18) Die Ruine Jasse d'Alingri


Für die Runde von und zum Col de l'Airole muss man mindestens eineinhalb Stunden Gehzeit rechnen. Vom Col de l'Airole zurück nach Bardou noch einmal etwa zwei Stunden.

Blick ins Orbtal nach Süden Ausblicke von der Orientierungstafel ins untere Orbtal und zum Meer Blick ins Orbtal nach Süden
(19)   (20)
 
Blick nach Südosten zur Küste; links die Terrasse mit der Orientierungstafel
Diese Tour lässt sich gut mit der Tour Nr. 7 ( Caroux über die Gorge de Colombières) kombinieren, zum Beispiel: Start in Bardou – Caroux – Abstieg nach Colombières. Näheres bei Tour Nr. 7    
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