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Montag, 2. April 2018 (Ostermontag) |
Aus den Nachrichten gefischt: Mein Radio erzählt mir, ein Gericht in Istanbul habe das Justizministerium aufgefordert, den in Deutschland lebenden Journalisten Can Dündar mit Hilfe eines internationalen Haftbefehls suchen zu lassen. Dündar war lange Zeit Chefredakteur der regierungskritischen türkischen Zeitung "Cumhuriyet". Das kommt ein paar Tage, nachdem die deutsche Polizei den katalanischen Ex-Regierungschef Carles Puigdemont festgenommen hat (und der Regierung damit ein massives politisches Problem beschert hat, während die Dänen und Finnen, durch deren Länder er gereist war, sich weise auf die Seite gedreht hatten: Ach, der P. war bei uns? Nein, sowas! Leider, leider ist er schon über die Grenze nach Deutschland ...) Auf die Deutschen ist Verlass, wenn es um Vollstreckungen geht. Das wird sich auch Erdoğan gesagt haben, und hat gleich auch so einen Haftbefehl ausstellen lassen. Der Dündar ist in Deutschland, da kann nichts schiefgehen. |
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Ostersonntag, 1. April 2018 |
Frohe Ostern! Eigentlich war über Ostern schlechtes Wetter angesagt. Mir kommt es vor, als ob die Wettervorhersagen immer schlechter würden. So sah's jedenfalls heute aus: |
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Heute morgen höre ich in die Sonntagsmesse im Radio rein, man weiß ja nie, vielleicht predigt einer was Taugliches. Aber: Nichts als Kindertheater mit Gsangl. Auch an Ostern nur die übliche Verjesuleinisierung der Religion. | |||||||||||
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Freitag, 30. März 2018 |
Rätsel des Alltags Hier in Bardou gibt es seit den Neunzigerjahren einen Wasserbehälter, der etwa 150 – 200 m³ fasst. Er diente zur Tränke der Schafherde, die bis ins Jahr 2000 das Dorf belebte. Derzeit wird er umfunktioniert zum Brauchwasservorrat für die Toiletten. Heute bin ich auf meinem fast täglichen Spaziergang etwas näher herangegangen und fand zu meiner Überraschung das Wasserbecken voller Goldfische. Im letzten Jahr wurde das Wasser abgelassen (nach vielen Jahren – es war kein totes Mufflon drin!) und das Becken gereinigt, dann durfte es wieder volllaufen. Die Fische hat niemand eingesetzt – wo kommen die her?? |
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Mittwoch, 21. März 2018 |
Im Zug meines Projekts über Das Buch über nichts begegnen mir außerordentliche literarische Wunderwerke. Zwei von ihnen stelle ich heute als kurze Zitate vor, weitere dieser Perlen werden folgen. (Langsam zu lesen) 1. Gerhard Meier Ich zog mich in die untere Stube zurück [... Ich] sagte mir, dass Tolstoi in Krieg und Frieden auf eindringliche Art demonstriert habe, wie das Leben, die Geschichte, die Zeitläufte eben weitergingen, auch wenn bewegende Schicksale sich abgespielt hätten. Er zeige gleichsam auf, wie Gras darüber wachse oder wie es wiederum aufstehe, das Gras. Die Natascha zum Beispiel habe sich mit Pierre verheiratet, Natascha, die bis aufs letzte verliebt gewesen sei in Fürst Andrej Bolkonskij, der die Fahne dem gefallenen Fähnrich entrissen habe, um gegen die Franzosen anzurennen, und der in einer späteren Schlacht, in der Schlacht bei Borodino, so verwundet worden sei, dass er nicht mehr lange überlebt habe. Eben diese Natascha, diese junge, diese blühende, diese wunderbare Frau, habe Pierre geheiratet, den Freund Bolkonskijs, habe Kinder bekommen, sei schwer geworden, habe ihren Mann, ihre Kinder behütet, Flädlisuppe gegessen, Rindsbraten, Kartoffelstock, gemischten Salat, und die Martinisömmerchen seien über die russische Steppe hingezogen, wo mittendrin Moskau gelegen habe, das zuvor niedergebrannt sei, als er, der Heldentenor, sein Heer in dieses sich habe ergießen lassen, während Pierre dort herumgestreunt sei, mit dem Gedanken, Napoleon umzubringen ...85Dazu ist noch zu ergänzen, dass besagter Rindsbraten mit sämtlichen Beilagen ein paar Seiten vorher dem Erzähler serviert worden war, der ihn zusammen mit dem Gastgeber und dessen Frau genossen hat, im Heimatort des Erzählers, Amrain, am Südfuß des Schweizer Jura. |
85 MEIER, Gerhard: Borodino (4. Teil der sog. Amrainer Tetralogie) in: Baur und Bindschädler, Oberhofen 2008, S. 272 f. | |||||||||
2. Virginia Woolf
Ohne ein Blatt, das er sprießen lassen konnte, nackt und hell wie eine Jungfrau voll wilden Stolzes auf ihre Keuschheit, verachtungsvoll in ihrer Reinheit, lag der Frühling großäugig und wach über Wiesen und Felder gestreckt und völlig gleichgültig gegen alles, was, die ihn erblickten, tun oder sich denken mochten. Als der Sommer sich näherte, als die Abende länger wurden, da kamen den Wachenden, den Hoffnungsvollen, die auf dem Strand hin- und herwandelten, in dem Tümpel stocherten, Vorstellungen der seltsamsten Art – dass Leiber, in Atome verwandelt, im Wind einherwehten, Sterne in ihren Herzen blinkten, Klippen, Wogen und Wolken nur zu dem Zweck versammelt seien, um äußerlich die verstreuten Teile dieser inneren Vision zusammenzubringen.86 |
86 WOOLF, Virginia: Zum Leuchtturm (2. Teil Die Zeit vergeht, 6. Kapitel) | ||||||||||
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Samstag, 17. März 2018 |
Morgen "wählen" die Russen Putin. Meine Frühstückszeitung Le Monde Diplomatique bringt einen Artikel über die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreml und der orthodoxen Kirche. Auch über die Kosaken und ihre schwierige Lage wird berichtet. Orthodoxer Glaube und Treue zu ihrem Land seien ein historischer Bestandteil ihrer Identität. Die Autorin des Artikel spricht mit zwei "Christen in Waffen", wie sich ihre Interviewpartner selbst bezeichnen. Auf Wladimir Putin angesprochen, sagt einer: Putin ist der beste Führer, da er dank seines Glaubens weniger stiehlt und weniger trinkt als die anderen." So einfach ist die Antwort auf die Frage, warum so viele Russen Putin wählen. |
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Wenigstens ist hier der Frühling ausgebrochen (jetzt aber echt!) Mit Besuch in der Abenddämmerung (↓) |
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Frühling in Gelb (Klick öffnet neues Fenster) |
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Sonntag, 11. März 2018 |
Nach langer Zeit wieder einmal einen nächtlichen Besuch erhalten: von einem Feuersalamander. Bei spätabendlicher Dunkelheit und regnerischem Wetter, das haben sie gern. |
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Feuersalamander (Salamandra salamandra) nachts bei Regen | |||||||||||
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Donnerstag, 8. März 2018 |
Neues und Uninteressantes aus dem Häuschen |
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Samstag, 3. März 2018 |
Die alten Tagebücher 9. April 1980 Der Strand von Nueba verführt zum Vielschreiben (...) |
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Freitag, 2. März 2018 |
Fortsetzung des Wetterberichts |
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Mittwoch, 28. Februar 2018 |
Neulich () hatte ich mich etwas leichtfertig über den weiteren Wetterverlauf geäußert. Heute Morgen: Frohe Weihnachten! Und wie gestern (!) der blaue frühlingshafte Himmel, so machte heute der stille, stete Schneefall den Eindruck, als ob sich das Wetter nie mehr ändern würde. Der Wetterbericht aber verhindert ein meditatives Versinken in die momentane Wetterlage. Immer wird bald alles wieder anders, und dass man das weiß, stört irgendwie den Genuss. |
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Montag, 26. Februar 2018 |
Eine Geschichte vom Land Im vergangenen Jahr war ein Schäfer mit ca. 200 Tieren in unserem idyllischen Dorf in den südfranzösischen Bergen. Das Gelände, 300 ha, ist größtenteils gut dafür geeignet, immerhin war Klaus vor vierzig, fünfzig Jahren hier mit der Schafhaltung jahrzehntelang sehr erfolgreich. Cyril, der Schäfer von 2017, blieb drei Wochen im Frühsommer, dann zog er weiter. Vor etwa zwei Wochen nun kam ein Vertreter der französischen Agrarbehörde, um das Gelände, auf dem Cyril die Schafe hatte weiden lassen, zu begutachten und per GPS zu vermessen. Er brauchte einen ganzen Tag dazu und meinte, einen weiteren halben Tag müsse er später noch dranhängen. Wozu? Der Schäfer hat für die drei Wochen Anspruch auf Agrarförderung, und dafür sei es nötig, die entsprechenden Daten zu erheben. Dass die Bauern nicht vom Erlös ihrer Produkte leben können, ist eine Tatsache, an der wir alle mit schuld sind (siehe auch die Einträge vom 16.11.2015, 22.12.2015 und 12.2.2016) Wieviel wird nun Cyril für die drei Wochen Beweidung des begutachteten Geländes bekommen (ein Jahr später!)? Viel kann es nicht sein. Auf jeden Fall ist es ein Bruchteil dessen, was die eineinhalbtägige Aktion hier gekostet hat. Diese Dinge laufen überall in der EU ähnlich ab, und man muss sie im Hinterkopf haben, wenn von den Milliarden an Agrarsubventionen die Rede ist. |
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Donnerstag, 22. Februar 2018 |
In den 20-Uhr-Nachrichten des DLF kam heute dreimal das Wort Massaker vor, in drei verschiedenen Zusammenhängen.
Zu Trumps Vorschlag noch eine Erinnerung aus den siebziger Jahren. Da gab es einen Spruch unter Pazifisten: Fighting for peace is like fucking for virginity |
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Freitag, 16. Februar 2018 |
Hitzewelle Im Dorf waren es heute 17 Grad (Nachbar William sagt: 18), wärmer als unten im Tal. Mit dem Winter ist man durch, das darf man hier so sagen. Der Abendhimmel aber verspricht nichts Gutes. |
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Schönheit, die nichts Gutes verspricht | |||||||||||
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Im Übrigen gibt es ihn noch, den lauten guten Rock aus meiner Jugend. Der Deutschlandfunk brachte heute Abend in der Reihe On stage eine Aufnahme von einem Festival am Niederrhein, u.a. mit einer Band, die sich The Afghan Whigs nennt. Reinhören! (Die Lautstärke besser nicht zu weit aufdrehen – oder extra?) | |||||||||||
Sonntag, 11. Februar 2018 |
Die alten Tagebücher immer noch 8. April 1980, am Strand von Nueba (Sinai) (...) |
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Freitag, 9. Februar 2018 |
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Berge um Bardou im Winter | |||||||||||
Mitten in den winterlichen Bergen unterhalte ich unpassende Gedanken ans Meer: 401 vor Christus Thálatta! Thálatta! riefen zehntausend griechische Söldner, als sie auf ihrem Rückweg vom Feldzug gegen die Perser nach langem, beschwerlichem Marsch das Meer erblickten. Man hatte eine Hügelkette vor Trapezunt am Schwarzen Meer erreicht, und der Anblick der endlosen Wasserfläche erschien den Soldaten wie ein Vorbote der lang entbehrten Heimat. Februar 1984 Dapta! rief unsere vierzehn Monate alte Tochter, als wir mit dem Auto eine Anhöhe überquerten und das Meer vor uns lag. Wir verbrachten den Winter auf Mallorca, am Vortag hatte es kräftig geregnet, das Wasser war vom Dach auf den Boden getropft, hatte Pfützen gebildet, in denen die Tochter begeistert herumpatschte. Der Regen hatte ihr ein neues Wort beschert: Dapta, Wasser. Uraltes Wehn vom Meer,(Aus dem Lied vom Meer von Rainer Maria Rilke) |
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Thálatta! Thálatta! (beziehungsweise: Dapta!) | |||||||||||
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Montag, 5. Februar 2018 |
Den heutigen Tag, den 5. Februar 2018, nennen die Medien ein "spezielles Jubiläum" ( DLF). Heute ist die Berliner Mauer genauso lange weg, wie sie einst da war, nämlich 10.315 Tage. Man spricht vom Zirkeltag. Als ich mir diese Tatsache bewusst gemacht habe, war ich erstaunt: Der Mauerfall ist doch noch nicht so lange her (eine Alterserscheinung). Die Zeit zwischen dem Bau der Mauer und ihrer Öffnung kommt mir dagegen richtig lang vor. 28 Jahre halt. Ich erinnere mich an den Sommer 1961. Ich war 13 Jahre alt, war mit meiner Mutter in den Sommerferien nach Finale Ligure gefahren. Wir wohnten auf einem Campingplatz, und ich schmückte unseren Bungalow mit Chiantiflaschen in Bastkörben. Ich hatte schon begonnen mich für Politik zu interessieren, und als die deutschen Zeitungen die Nachricht vom Bau der Mauer brachten, glaubte ich, das einigermaßen einordnen zu können. Man war schockiert. |
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Am Strand bei Finale Ligure, August 1961 |
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Chiantiflasche. Damals. |
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1971 feierte die DDR den zehnten Jahrestag des Mauerbaus mit einer Sonderbriefmarke |
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Montag, 22. Januar 2018 |
Angesichts der politischen Lage im Nahen Osten führt man auch in Frankreich eine Debatte um das Asylrecht. Dazu bringt die Monde Diplomatique in der Januarausgabe einen historischen Rückblick auf das Jahr 1938. Damals kam eine große Anzahl Verfolgter ins Land, vor allem aus Spanien, wo man vor der sich etablierenden Franco-Diktatur floh, und aus Deutschland, wo es für Juden und Nazigegner lebensgefährlich wurde. Der Artikel beschreibt die Stimmung im Land, die zunehmende Hetze von Seiten der Presse gegen die "unerwünschten" Einwanderer, die äußerst repressiven Maßnahmen der Regierung, aber auch die große Zahl der Menschen, die sich mit den Geflüchteten solidarisierten. Sie erinnerten an Frankreichs liberale und humanitäre Tradition. Die Einleitung zu einer Verordnung vom 14. Mai 1938 lautet: Die unablässig wachsende Anzahl der in Frankreich ansässiger Fremder erfordert seitens der Regierung, ausgestattet mit Gesetzesbefugnis für einem scharf umrissenen Bereich, den Erlass gewisser Maßnahmen, die auf Grund der Sorge um die nationale Sicherheit, die allgemeine Wirtschaft des Landes und den Schutz der öffentlichen Ordnung zwingend erforderlich sind. Auf der anderen Seite gab es viele Initiativen, vor allem von Künstlern und Intellektuellen, wie auch von der politischen Linken, die sich mit Flüchtlingen und Exilierten solidarisch erklärten. |
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Übersetzung der Informationen zum Fremdarbeiterausweis, ausgestellt vom Arbeitgeber, der Bergbaugesellschaft in Roche-la-Molière und Firminy (Dépt. Loire): Kennkarte für ausländische Arbeiter Ausländische Arbeiter werden hiermit informiert, dass in Anwendung der neuen Bestimmungen, sie im Bergwerk nicht länger beschäftigt werden können, wenn ihre Kennkarte nicht absolut den Regeln entspricht. Die neue Gesetzgebung verlangt die Erneuerung der Karte innerhalb der drei Monate vor ihrem Ablaufdatum. Ausländer, die aus Nachlässigkeit ihre Situation nicht innerhalb dieser Frist in Ordnung gebracht haben, haben mit einer Geldstrafe zwischen 100 und 1000 Francs sowie mit Haft zwischen einem Monat und einem Jahr zu rechnen. Firminy, den 2. November 1938 Die Direktion )* Unterschrift unter der Zeichnung: Die Aufregung hat sich in angsterfülltes Warten verwandelt. |
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Freitag, 19. Januar 2018 |
Großbritannien hat laut Spiegel online (und anderen Medien) ein Ministerium für Einsamkeit eingerichtet. Die Staatsekrärin Tracey Crouch, die unter anderem für Sport zuständig ist, soll sich um die Einsamen im Land kümmern. Laut einer Erhebung des Roten Kreuzes sollen sich neun Millionen (von sechsundsechzig Millionen) Briten immer oder häufig einsam fühlen, das sind 14 Prozent der Bevölkerung. Hat man sich auch die Frage gestellt, wie es dazu kommt? Ist man bereit (und in der Lage), gesellschaftliche Strukturen zu verändern? Ich habe meine Zweifel. Mich erinnert die Maßnahme der britischen Regierung an die regelmäßigen Armutsberichte der Bundesregierung, die seit 2001 veröffentlicht werden: Man stellt eine Entwicklung fest, schreibt Berichte dazu und es ändert sich – nichts. Im Gegenteil: Die relative Armut ist in Deutschland von 12,7% im Jahr 1998 auf 16,7% 2014 angestiegen85. Vielleicht findet sich bei uns ja auch noch ein unterbeschäftigter Sport-Staatsekretär, der sich das Thema mal anschauen möchte. Und den Armutsbericht sollte man vielleicht in Armutszeugnis umbenennen. |
85 Quelle: Wikipedia siehe auch Statistisches Bundesamt |
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Mittwoch, 17. Januar 2018 |
Wieder etwas aus meiner Frühstückszeitung, der Monde Diplomatique: Man befasst sich in einem sehr ausführlichen Artikel ("Von Warschau bis Washington, ein verkehrter Mai '68") mit der Europäischen Union, der Rolle Deutschlands und vor allem mit den osteuropäischen Ländern, den Visegrád-Staaten. Der Artikel endet mit der Erwähnung einer Rede des ungarischen Premierministers Viktor Orbán: In Erinnerung an den Zusammenbruch des Ostblocks gebrauchte der ungarische Premier im Juli 2017 in der Sommeruniversität von Baile Tusnad in Rumänien folgende Worte: "Hier in Mitteleuropa waren wir vor siebenundzwanzig Jahren überzeugt, dass Europa unsere Zukunft sein würde; heute haben wir das Gefühl, dass wir die Zukunft Europas sind". Denn, so ist er überzeugt, "die bequeme, warme, sozialliberale Welt, in der 'wir alle im selben Stall blöken' kommt an ihr Ende." |
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Freitag, 12. Januar 2018 |
Lüste Neue Lektüre zum (eigentlich schon abgeschlossenen) Projekt. Ich blättere, lese ein paar Seiten und lege das Tagebuch drauf – und das Thema verwandelt sich ... |
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... ah, alles in Ordnung. Das Böse kehrt zurück. | |||||||||||
Lüste | |||||||||||
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Mittwoch, 10. Januar 2018 |
Gute Nachrichten, wohin man schaut und hört: Der türkische Präsident Erdogan hat erklärt, sein Land, die Türkei sei heute "in Sachen Pressefreiheit, Kommunikations-Technologien, soziale Medien und Internetjournalismus eines der führenden Länder der Welt". Großartig. Da wir außerdem seit ein paar Tagen wissen, dass in den USA mit Donald Trump ein "sehr stabiles Genie" regiert, brauchen wir uns um um diese beiden Länder schon mal keine Sorgen mehr zu machen. Was beneiden wir sie um ihre Präsidenten! |
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Ich möchte meine Leser auf einen schönen Blog aufmerksam machen: Rätsels Bewohner (Themen siehe rechts). Für Hamburger: im S-Bahnhof Jungfernstieg hängt an Gleis 1 ein Schaukasten mit Gedanken aus dem Blog. | |||||||||||
Themen bei "Rätsels Bewohner" | |||||||||||
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Freitag, 5. Januar 2018 |
Die alten Tagebücher 8. April 1980 Die alten Tagebücher sind gut geeignet, um mit ihnen auch das Neue Jahr zu beginnen. Die Situation ist noch dieselbe wie beim letzten Mal, am Strand von Nueba (Sinai). (...) |
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Es lohnt sich wieder, das Himmelstagebuch aufzuschlagen: Ein ständig wiederkehrendes Wetterphänomen ist der Streifen voller Licht, draußen über dem Meer, während bei uns in den Bergen der Himmel bewölkt ist. |
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4.1.2017, 17 Uhr 00 |
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5.1.2018, 17 Uhr 17 | |||||||||||