WERNERS BLOG

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  Zeichnung: Wilhelm Busch


Samstag,
19. Dezember 2020




Bilder von unterwegs (13)

Für eine gewordene Landpflanze wie mich bringt ein Ausflug in die Stadt (und sei es nur die kleine Großstadt Freiburg) immer auch Überraschungen. Und man lernt Neues. Zwei Beispiele vom letzten Donnerstag:
     
 
Man lernt neue Begriffe Man lernt Achtsamkeit
Man lernt neue Begriffe Man lernt Achtsamkeit
   
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Samstag,
12. Dezember 2020
Wer sich für die Politik im Balkanland Österreich interessiert, wird sich an die Ibiza-Affäre des Sommers 2019 erinnern. Der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache musste zurücktreten, da ein Video veröffentlicht worden war, das unter dem Namen Ibiza-Video bekannt geworden ist. Die im Juli 2017, wenige Monate vor der Nationalratswahl, heimlich gedrehten Aufnahmen dokumentieren ein Treffen Straches und seines Parteifreunds Johann Gudenus mit einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen in einer Villa auf der spanischen Insel Ibiza. Dabei zeigten laut Wikipedia beide "ihre Bereitschaft zur Korruption, Umgehung der Gesetze zur Parteienfinanzierung sowie zur verdeckten Übernahme der Kontrolle über parteiunabhängige Medien".

Nun wurde die Person, die Strache und Gudenus die Falle gestellt hat, in Berlin festgenommen. Es handelt sich um einen Privatdetektiv, der in verschiedenen Medienberichten (z.B. in der Badischen Zeitung) als "Drahtzieher" der Affäre bezeichnet wird. Statt ihm einen Orden zu verleihen wegen Verdienste um die Demokratie, drohen ihm in Österreich jetzt Anklagen wegen verschiedener anderer Delikte. Man hat wenig seit Edward Snowden gelernt.

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Dienstag,
24. November 2020


Freiheit ist nichts als die Möglichkeit, unter allen Bedingungen das Vernünftige zu tun.117



117 Müller, Friedrich von, Unterhaltungen mit Goethe, Weimar 1959, S. 137
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Samstag,
21. November 2020
Der wöchentliche Newsletter Prantls Blick (siehe auch den Eintrag vom 13. September) weist auf einen Appell der "Initiative abrüsten statt aufrüsten" hin, die von NGOs, Gewerkschaften und Friedensinitiativen getragen wird: den Frankfurter Appell.

Die Initiatoren machen auf die Gefahr aufmerksam, die von der weltweiten Aufrüstung ausgeht, und rufen zu einem bundesweiten Aktionstag für Abrüstung und neue Entspannungspolitik am 5. Dezember 2020 auf.

Hier der Text des Appells – gerne weiterverbreiten, ebenso wie Prantls Blick.

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Mittwoch,
18. November 2020
Zwischendurch ein Wort zur Lage, gefunden auf einer Postkarte, die zur freien Bedienung in Geschäften unserer Region ausliegt.



 
Stell dir vor, es gibt Corona ... ... und keiner hat Angst
   
       
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Dienstag,
10. November 2020
Ich habe in letzter Zeit den Blog sträflich vernachlässigt. Der Grund besteht aber nicht darin, dass zur Zeit nichts Bemerkenswertes passiert, eher im Gegenteil: Vom zweiten Lockdown über die Querdenker und den Covid-19-Impfstoff, der vielleicht bald kommt, bis hin zu den teils erfreulichen, teil kuriosen, teils beängstigenden Nachrichten aus Amerika gäbe es genug, über das man sich verbreiten könnte.

Aber gerade, wenn sich so viel ereignet, das die Aufmerksamkeit beansprucht, fällt es schwer auszuwählen und zu berichten. Und, nicht zu vergessen: die Kommentierung des aktuellen Geschehens ist nicht das vorrangige Ziel dieses Blog, das machen andere viel besser und vollständiger. Darum bescheide ich mich heute mit einem Blick in den Garten (der Neues vom Klimawandel bietet).



 
Blühender Schneeball Blick aus dem Schlafzimmerfenster Geranien im November
Der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense)
an meiner Spazierstrecke findet,
es sei Zeit zum Blühen
(7. November)
Blick aus dem Schlafzimmerfenster
(10. November)
Die Geranien verweigern die Einwinterung
(10. November)
   
 
Übrigens: wir haben November. Man nennt ihn Nebelmonat, Totenmonat ...
   
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Freitag,
23. Oktober 2020
Ich sollte eine Sammlung absonderlicher Sprachen anlegen. Nachdem in der Literatursendung ("Büchermarkt") des Deutschlandfunks neulich von einem Buch die Rede war, das aus dem Sowjetischen ins Deutsche übersetzt wurde, kam heute in einer Sendung derselben Reihe eine Übersetzung aus dem Frankokanadischen zur Sprache. Es handelt sich um den Roman Totalbeton von Karoline Georges. Und wieder hilft Amazons "Blick ins Buch": Frank Heibert hat den Roman aus dem Französischen übersetzt.

Dacht ich's mir doch. Der (möglicherweise entbehrliche) Zusatz (Québec) weist in ausreichendem Maß darauf hin, dass es sich um das in Kanada gesprochene und geschriebene Französisch handelt. Eine neue Sprache zu erfinden wäre nicht nötig gewesen.

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Donnerstag,
15. Oktober 2020
Wie in den vergangenen beiden Jahren (siehe bzw. ) werde ich auch in diesem Jahr eine Lesung veranstalten. Der Roman, aus dem ich beim letzten Mal ein paar Kapitel vorgestellt habe, ist fertig.


Die Lesung wird am Samstag, dem 31. Oktober um 20 Uhr, in der Kratzbürste stattfinden. Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen.


Hier der Text der Einladung, die ich verschickt habe:

Einladung

Liebe Freunde aus dem Kratzbürsten-Kinokreis,

wie in den letzten beiden Jahren werde ich auch in diesem Herbst eine Lesung aus meinem aktuellen literarischen Projekt veranstalten.

Termin ist Samstag, der 31. Oktober um 20 Uhr im Kratzbürsten-Kino (Untere Gasse 22, 79244 Münstertal).

Der Roman, aus dem ich im letzten Jahr einige Kapitel vorgestellt habe, ist fertig, das Manuskript ist an eine Reihe von Verlagen gegangen, Rückmeldungen gibt es noch nicht. Ich werde ein paar weitere Kapitel aus dem Roman lesen – für Spannung ist gesorgt! Mehr dazu am Abend der Lesung.

Da die letzten Male nie mehr als zehn oder zwölf Zuhörer gekommen sind, werden wir mit Corona wohl wenig Probleme haben. Der Raum ist groß genug, um reichlich Abstand halten zu können.

Über Euren Besuch würde ich mich sehr freuen.

Werner aus der Kratzbürste






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Sonntag,
11. Oktober 2020
Die alten Tagebücher (57)

Immer noch 7. Juni 1981 (Fortsetzung von hier)



abends, 3/4 eins

Wieder selber Brot gebacken, das zweite.

Eine lustvolle Sache. Ich nehme Weizenmehl und Roggenschrot, vermischt im Verhältnis 1:1 bis 2:1, lasse Hefe (ca. 15 gr.) mit lauwarmer Milch und etwas weißem Mehl vorgehen und verrühre dann alles mit der Maschine. (O Segen der Technik, Handarbeit ist hier wirklich ein großer Stress.) Ganz fester Teig, so fest, bis es die Maschine nicht mehr schafft. Ein Esslöffel Olivenöl dazu, eine halbe Handvoll Sonnenblumenkerne rein, knapp 1 EL Salz, alles zusammen wohl ein knappes Kilo.

Zuletzt doch Handarbeit: Weißmehl aufs Brett, auf die Hände, solange kneten und rollen, bis es eine einheitliche trockene Kugel ist, fast ohne Risse und Spalten, dann gehen lassen für ein, zwei Stunden, warm und zugedeckt.

Dann rein in den Ofen, mäßige Hitze, ca. 150°C, bei uns ist das Stufe 4. 50-60 Minuten, dann ist der Brotlaib fertig.

Das Ding riecht – unbeschreiblich.

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Samstag,
26. September 2020
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung einen interessanten Vorschlag gemacht, wie man die immer größer werdende Kluft zwischen Regierenden und Regierten versuchen könnte zu schließen. Man müsse, sagt Schäuble, "immer wieder bereit sein, sich zu reformieren". Er schlägt zum Zweck vermehrter Bürgerbeteiligung sogenannte Bürgerräte vor.

Es gab in den letzten Jahren immer wieder Vorstöße, die eine größere Beteiligung der Bürger*innen am politischen Geschehen zum Ziel haben. Was ist nun das Neue und Besondere an diesen Bürgerräten? Im Unterschied zu Volksabstimmungen und Volksbegehren sollen die Mitglieder dieser Räte durch das Los bestimmt werden. Das heißt, bei politischen Entscheidungen mitzuwirken kann jeden und jede treffen, während bei normalen Plebisziten naturgemäß auch viele Bürger abstimmen würden, "die sich vorher nicht intensiv mit dem Gegenstand beschäftigt haben" (Schäuble). In einem Bürgerrat müssten "die Teilnehmer sich dagegen mehrere Wochenenden mit einem Thema befassen und kontrovers diskutieren, bevor sie zu einer Entscheidung kommen – ein solches Votum hat mehr Substanz", erklärt Schäuble.

Ich finde diesen Vorschlag grundsätzlich gut. Er wurde auch bereits einmal (im Juni 2020) umgesetzt, wie man auf der Seite des Bundestags nachlesen kann. Neu ist eine solche direkte Mitwirkung des Volkes allerdings nicht. Die Griechen, bekanntlich die Erfinder der Demokratie, hatten im vierten und fünften Jahrhundert vor Christus eine ähnliche Institution eingeführt, die sogenannten Volksgerichte (Dikasterien). Auch damals wurden Laienrichter durch ein Losverfahren ausgewählt, um strittige Fragen zu diskutieren und zu entscheiden.

Die Wirkung: Nur die Demokratie erlaubte eine volle Entfaltung der Energie, die in der Volksmenge steckte, und schuf auf diese Weise eine Polis, ein städtisches Gemeinwesen mit einem Kraftpotential ohnegleichen, wird der amerikanische Althistoriker Donald Kagan auf Wikipedia zitiert.

Ungeklärt ist noch die Frage, inwieweit man auch in unserer Zeit der "vollen Entfaltung der Energie, die in der Volksmenge steckt" vertrauen kann.
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